Pronomen

Das Personalpronomen (persönliches Fürwort) ist ein Stellvertreterwort für das Substantiv. Es wird unterschieden nach der Person (1., 2., 3. Person) und dem Numerus (Singular, Plural).

Personalpronomen werden dekliniert (Deklination).

  Singular Plural
  1. P. 2. P. 3. P. 1. P. 2. P. 3. P.
Nominativ ich du er sie es wir ihr sie (Sie)
Akkusativ mich dich ihn sie es uns euch sie (Sie)
Dativ mir dir ihm ihr ihm uns euch ihnen (Ihnen)
Genitiv meiner deiner seiner ihrer seiner unser euer ihrer (Ihrer)


Wie bei Substantiven wird der Kasus (Fall) von Verben oder Präpositionen gefordert, z. B.:

Dativ:
Sie hilft mir. Wir sprechen mit dir.
Akkusativ:

Warum fragst du mich? Ich erledige das für dich.


Für die Anrede (als Anredeformen) werden die Personalpronomen der 2. Person (Singular: du, Plural: ihr) und der 3. Person Plural ( für eine Person: Sie, für mehrere Personen: Sie) gebraucht:

informell, vertraut: du, ihr
Wie heißt du? (Singular) Wo wohnt ihr? (Plural)
formell, höflich, distanziert: Sie
Wie heißen Sie? Wo wohnen Sie? (Singular und Plural)


Das Possessivpronomen (besitzanzeigendes Fürwort) bezieht sich auf Person und Numerus des Personalpronomens.

Personalpronomen:
ich du er sie es wir ihr sie
Possessivpronomen:
mein dein sein ihr sein unser euer ihr


Das Possessivpronomen drückt die Bedeutung ‚Besitz‘ bzw. ‚Zugehörigkeit‘ aus. Das Possessivpronomen kann als Artikelwort gebraucht werden. Dann nennt man es auch Possessivartikel.


Das Demonstrativpronomen (hinweisendes Fürwort) weist verstärkt auf eine Person bzw. einen Gegenstand hin bzw. hebt sie/ihn aus anderen heraus. Es wird wie der bestimmte Artikel dekliniert und in der Regel stärker betont.

Das gefällt mir.

Dieser ist gut, aber der (seltener: jener) ist schlecht.


Das Demonstrativpronomen kann als Artikelwort vor einem Substantiv stehen. Dann nennt man es auch Demonstrativartikel.


Das Interrogativpronomen (Fragefürwort) fragt nach unbekannten Komponenten:

nach einer Person, z. B.:
Wer hilft dir beim Einkaufen? – … Meine Schwester.
nach einem Gegenstand / einer Sache, z. B.:
Was willst du kaufen? – … einen Pullover.
nach einem Merkmal bzw. nach der Auswahl aus einer Menge, z. B.:
Was für einen Pullover wünschst du dir? – … einen roten (Pullover ).
Welchen Pullover möchtest du? – … den roten (Pullover ) dort.
nach einer Quantität, z. B.:
Wie viel(e) Pullover hast du? – … vier (Pullover ).


Die Interrogativpronomen was für ein, welcher und wie viel(e) können als Artikelworte gebraucht werden. Dann nennt man sie auch Interrogativartikel.


Interrogativpronomen werden dekliniert (siehe auch unter „Artikelwort”), z. B.:
Nominativ wer? was? was für einer?
Akkusativ wen? was? was für einen?
Dativ wem? (wem?) was für einem?
Genitiv wessen? wessen? was für eines?


Interrogativpronomen und Interrogativadverbien (z. B.: wo?, wann?, wie?, warum?) werden oft als Fragewörter zusammengefasst.


Fragewörter leiten eine Art des Fragesatzes, die Ergänzungsfrage, ein. Sie stehen dort an der 1. Position.

Das Relativpronomen leitet einen Relativsatz (Nebensatz) ein und bezieht sich auf ein Substantiv oder Pronomen im Hauptsatz.
Das Relativpronomen lautet der/die/dasdie (seltener welcher/welche/welcheswelche). Der/die/dasdie wird wie der bestimmte Artikel dekliniert (Ausnahme: im Dativ Plural lautet das Relativpronomen
denen), welcher/welche/welcheswelche wie das gleichlautende Interrogativpronomen.


  Maskulinum Femininum Neutrum
Nominativ …, der dort steht …, die dort steht …, das dort steht
Akkusativ …, den ich gut kenne …, die ich gut kenne …, das ich gut kenne
Dativ …, mit dem ich spreche …, mit der ich spreche …, mit dem ich spreche
Genitiv (selten)      

  Plural
Nominativ …, die dort stehen
Akkusativ …, die ich gut kenne
Dativ …, mit denen ich spreche
Genitiv (selten)  


Man verwendet was als Relativpronomen, wenn das Bezugswort im Hauptsatz

– ein substantivisches Pronomen im Neutrum ist, z. B:
Ich habe das, was du gesagt hast, nicht verstanden.
– ein unbestimmtes Zahlwort/Zahladjektiv ist, z. B.:
Hier findet ihr alles, was ihr braucht.
– ein substantivisch gebrauchtes Adjektiv (Neutrum) im Superlativ ist, z. B.:
Das ist das Wichtigste, was ihr wissen müsst.


Das Reflexivpronomen tritt bei reflexiven bzw. bei reflexiv gebrauchten Verben auf. Es bezieht sich auf das Subjekt. Das jeweilige Reflexivpronomen ist von der grammatischen Person des Subjekts abhängig. Sein Kasus (Akkusativ, Dativ) wird von der Rektion des Verbs bestimmt, z. B.:

  Singular Plural
  1. P. 2. P. 3. P. 1. P. 2. P. 3. P.
(ich) (du) (er) (sie) (es) (wir) (ihr) (sie/Sie)
Akkusativ mich dich sich sich sich uns euch sich
Dativ mir dir sich sich sich uns euch sich


Ich frage mich das auch. (1. Person Singular; fragen → Akkusativ)
Du hilfst dir damit nicht. (2. Person Singular; helfen → Dativ)


Wenn das Verb ein Akkusativobjekt fordert, steht ein fakultatives Reflexivpronomen im Dativ, z. B.:

Das (Akk.) überlege ich (mir) noch.
Willst du (dir) den Film (Akk.) ansehen?