Adjektiv

Das Adjektiv kann im Satz prädikativ, d. h. als Teil des Prädikats, verwendet werden. Dann wird es nicht dekliniert; z. B.:

Der Briefkasten ist gelb.

Das Adjektiv kann im Satz adverbial, d. h. als Adverbialbestimmung, verwendet werden. Dann wird es ebenfall nicht dekliniert, z. B.:
Das Auto fährt schnell.

Fast alle Adjektive kann man deklinieren. Adjektive werden dekliniert, wenn sie im Satz attributiv, d. h. als Attribut vor einem Substantiv, stehen, z. B.:
der neue Film, auf einer grünen Wiese, mit kaltem Bier

Es gibt drei Deklinationstypen:

1. nach bestimmtem Artikelwort (der neue Film, die grüne Wiese, das kalte Bier)

  Maskulinum Femininum Neutrum
Nominativ der neue Film die grüne Wiese das kalte Bier
Akkusativ den neuen Film die grüne Wiese das kalte Bier
Dativ dem neuen Film der grünen Wiese dem kalten Bier
Genitiv des neuen Films der grünen Wiese des kalten Bier(e)s

  Plural
Nominativ die neuen Filme
Akkusativ die neuen Filme
Dativ den neuen Filmen
Genitiv der neuen Filme

2. nach unbestimmtem Artikelwort (ein neuer Film, eine grüne Wiese, ein kaltes Bier)

  Maskulinum Femininum Neutrum
Nominativ ein neuer Film eine grüne Wiese ein kaltes Bier
Akkusativ einen neuen Film eine grüne Wiese ein kaltes Bier
Dativ einem neuen Film einer grünen Wiese einem kalten Bier
Genitiv eines neuen Films einer grünen Wiese

eines kalten Bier(e)s


  Plural
Nominativ neue Filme
Akkusativ neue Filme
Dativ neuen Filmen
Genitiv neuer Filme

3. ohne Artikelwort (neuer Film, grüne Wiese, kaltes Bier)

  Maskulinum Femininum Neutrum
Nominativ neuer Film grüne Wiese kaltes Bier
Akkusativ neuen Film grüne Wiese kaltes Bier
Dativ neuem Film grüner Wiese

kaltem Bier

Genitiv neuen Films grüner Wiese

kalten Bier(e)s


  Plural
Nominativ grüne Wiesen
Akkusativ grüne Wiesen
Dativ grünen Wiesen
Genitiv grüner Wiesen

Die meisten Adjektive kann man komparieren (steigern). Ein komparierbares Adjektiv hat drei Komparationsformen: den Positiv, den Komparativ und den Superlativ.
Der Positiv hat keine besondere Form. Im Komparativ tritt an den Adjektivstamm das Suffix -er, im Superlativ das Suffix -(s)t. Dabei ändert sich bei vielen einsilbigen Adjektiven der Vokal. Für die leichtere Aussprache wird manchmal ein -e- eingefügt:

Positiv
Komparativ Superlativ
klein
kleiner (am) kleinst(en)
lang
länger (am) längst(en)
groß
größer

(am) größt(en)

kurz
kürzer (am) kürzest(en)

Wenn man den Komparativ oder den Superlativ als Prädikativ oder als Adverbialbestimmung verwendet, wird er (wie der Positiv) nicht dekliniert, z. B.:
Dieser Weg ist kürzer (als der andere). Jener Weg dauert am längsten.

Wenn der Komparativ oder der Superlativ als Attribut vor einem Substantiv steht, wird er (wie der Positiv) dekliniert:
Das ist ja doch ein längerer Weg. Ich nehme lieber den kürzesten Weg.

Einige Adjektive haben unregelmäßige Steigerungsformen:

gut – besser – am besten
viel – mehr – am meisten
hoch – höher – am höchsten


Die Komparationsformen drücken ein Merkmal in unterschiedlichem Grad aus. Dem liegt ein Vergleich zugrunde.

Positiv: Merkmal gleich, Vergleichsgegenstand verbindbar mit wie:

Er ist groß.
Er ist so groß wie du.
Er ist so groß, wie ich dachte.


Komparativ: Merkmal verschieden (höherer Grad), Vergleichsgegenstand verbindbar mit als:

Er ist größer als du.
Er ist größer, als ich dachte.


Superlativ: Merkmal verschieden (höchster Grad):

Er ist am größten (von euch).

 
Zahlwort (Zahladjektiv)

Beim Zahlwort kann man Grundzahlwörter (eins, zwei …) und Ordnungszahlwörter (erst(e), zweit(e)…) unterscheiden. Diese Zahlwörter werden auch als Zahladjektive bezeichnet.


Bei der Bildung der Ordnungszahlwörter von 1 bis 19 wird an das jeweilige Grundzahlwort die Endung -t(e) angefügt, z. B.:

zwei → zweit(e), elf → elft(e)


Besonderheiten in der Bildung gibt es bei:

eins → erst(e), drei → dritt(e), sieben → siebt(e), acht → acht(e)


Bei der Bildung der Ordnungszahlwörter ab 20 wird an das jeweilige Grundzahlwort die Endung -st(e) angefügt, z. B.:

zwanzig → zwanzigst(e), einunddreißig → einunddreißigst(e), hundert → hundertst(e)