Aussprache und Sprachmelodie der französischen Sprache stellen viele Deutschsprachige vor Probleme, da das Französische mehrere Laute enthält, die im Deutschen unbekannt sind. Dazu zählen vor allem die Nasallaute.
Weitere Schwierigkeiten treten beim Erlernen der Schriftsprache auf, weil sich Schriftbild und die korrekte Aussprache seit Jahrhunderten auseinanderentwickelt haben, wobei allerdings die Zuordnung häufig recht einfachen Regeln folgt.
Das Französische kennt – je nach Zählung – 11 bis 16 Vokalphoneme. Bei sämtlichen Vokalphonemen handelt es sich um Monophthonge:
- Oralvokale:
- sieben vordere Vokale, unter denen sowohl gerundete als auch ungerundete vorkommen:
- /i/: si – /si/ – falls
- /y/: su – /sy/ – (er hat) gewusst
- /e/: fée – /fe/ – Fee
- /ø/: ceux – /sø/ – diese
- /ɛ/: sait – /sɛ/ – (er) weiß
- /œ/: sœur – /sœʁ/ – Schwester
- /a/: sa – /sa/ – seine
- drei bis vier hintere Vokale, unter denen sowohl gerundete als auch ungerundete vorkommen:
- /ɑ/: pâte – /pɑt/ – Teig
- /ɔ/: sort – /sɔʁ/ – Schicksal
- /o/: sot – /so/ – dumm
- /u/: sous – /su/ – unter
- den Zentralvokal Schwa:
- Nasalvokale:
- zwei vordere Vokale, von denen einer gerundet, der andere ungerundet vorkommt:
- /ɛ̃/: brin – /bʁɛ̃/ – Halm
- /œ̃/: brun – /bʁœ̃/ – braun
- zwei hintere Vokale, von denen einer gerundet, der andere ungerundet vorkommt:
- /ɑ̃/: sans – /sɑ̃/ – ohne
- /ɔ̃/: son – /sɔ̃/ – sein, Klang
Die Oppositionen /ɑ/ – /a/ und /œ̃/ – /ɛ̃/ sind im Verschwinden begriffen bzw. werden bereits von der Mehrzahl der Sprecher nicht mehr beachtet, in der Regel zugunsten des jeweils letztgenannten Phonems. Dadurch werden frühere Minimalpaare für Sprecher, die eines der beiden Phoneme nicht besitzen, zu Homophonen.
Die Nasalvokale tauchen immer dann auf, wenn nach dem Vokal ein „m“ oder „n“ und danach ein anderer Konsonant oder das Wortende folgt. In diesen Fällen dient das „m“ oder „n“ nur zur Anzeige der nasalen Aussprache des davor stehenden Vokals. Im Folgenden wird die nasale Aussprache durch die Tilde [ ̃] verdeutlicht:
- un – [œ̃] – eins
- mon – [mɔ̃] – mein
- pompe – [pɔ̃p] – Pumpe
- plante – [plɑ̃t] – Pflanze
- main – [mɛ̃] – Hand
- grand-mère – [ɡʁɑ̃ˈmɛʁ] – Großmutter
Folgt dem „m“ bzw. „n“ derselbe Konsonant oder ein Vokal, dann tritt keine Nasalierung ein:
- grammaire – [ɡʁaˈmɛʁ] – Grammatik
- pomme – [pɔm] – Apfel
- Anne – [an] – Anne (Vorname)
- une – [yn] – eine
Ausnahmen: Bei den Präfixen em- und en- bleibt die Nasalisierung erhalten (z. B.: emmancher, emménager, emmerder, emmitoufler, emmener, ennoblir, ennuyer), bei im- gilt es nur selten (immangeable immanquable). Importe aus dem Englischen auf -ing (faire du shopping) und aus der Wissenschaftssprache auf -um (sprich ausnahmsweise: [ɔm], z. B.: uranium) nasalieren nicht.
Das Französische kennt 20 bis 21 Konsonantenphoneme, je nachdem ob das Phonem /ŋ/ gezählt wird. (Dies kommt fast ausschließlich in Fremdwörtern aus dem Englischen vor; von einigen Franzosen wird es als [n] realisiert.):
- sechs Plosive:
- /p/: pou – /pu/ – Laus
- /b/: boue – /bu/ – Schlamm
- /t/: tout – /tu/ – alles
- /d/: doux – /du/ – weich
- /k/: cou – /ku/ – Hals
- /ɡ/: goût – /ɡu/ – Geschmack
- vier Nasale:
- /m/: mou – /mu/ – weich
- /n/: nous – /nu/ – wir
- /ɲ/: agneau – /aɲo/ – Lamm
- /ŋ/: parking – /paʁkiŋ/ – Parkplatz
- sechs Frikative:
- /f/: fou – /fu/ – verrückt
- /v/: vous – /vu/ – Sie
- /s/: sous – /su/ – unter
- /z/: zoo – /zo/ – Zoo
- /ʃ/: chou – /ʃu/ – Kohl
- /ʒ/: joue – /ʒu/ – Wange
- drei Approximanten:
- /w/: soin – /swɛ̃/ – Pflege
- /j/: sien – /sjɛ̃/ – sein, ihr
- /ɥ/: suint – /sɥɛ̃/ – Wollfett
- ein lateraler Approximant:
- das Phonem /r/ regional bzw. in älterer Aussprache auch als eine der folgenden Varianten: Stimmloser uvularer Frikativ [χ] (nach stimmlosen Konsonanten, z. B. proche, huitre), Stimmhafter uvularer Vibrant [ʀ], Stimmhafter alveolarer Vibrant [r], Stimmhafter alveolarer Tap [ɾ].
Das Phonem /ŋ/ kommt fast ausschließlich in Fremdwörtern aus dem Englischen vor; von einigen Franzosen wird es als [n] realisiert.
Aufgrund ihrer Geschichte, in der sich die Aussprache teilweise deutlich, die Schreibweise aber gar nicht geändert hat, hat die französische Sprache einen sehr großen Anteil stummer Zeichen. Insbesondere am Wortende können ganze Zeichengruppen stumm bleiben.
Ein h am Wortbeginn bleibt stumm. Es wird jedoch – vor allem aus sprachgeschichtlichen Gründen – zwischen zwei verschiedenen h unterschieden: Neben dem ursprünglich aus der lateinischen Schreibtradition stammenden h gibt es das h aspiré („gehauchtes h“), das erst im 16. Jahrhundert in der Aussprache verstummt ist. Dieses h aspiré hat bis heute indirekte Auswirkungen auf die Aussprache:
- Der bestimmte Artikel in der Einzahl hat vor h aspiré dieselbe Form wie vor einem beliebigen Wort, das mit Konsonant beginnt, vgl. le haricot „die Bohne“, la haine „der Hass“.
- Es gibt keine liaison (s.u.) vor einem Wort, das mit h aspiré beginnt, vgl. les | haricots „die Bohnen“, ils | haïssent „sie hassen“.
Ist der Konsonant am Wortende ein -t (außer nach s), ein grammatisch bedingtes -s oder -x, einer dieser beiden Buchstaben in Ortsnamen, die Endung -d in den Verben auf -dre, die finite Verbendung -nt oder ein deutsches -g in Ortsnamen, so wird er nicht ausgesprochen, und vor ihm werden auch alle etwa noch davorstehenden p, t, c/k, b, d, nicht ausgesprochen.
- haut – [o] – „hoch“ (männliche Form, Singular)
- suis – [sɥi] – „(ich) bin“/„(ich) folge“/„(du) folgst“
- peux – [pø] – „(ich) kann“/„(du) kannst“
- Paris – [paʁi] – „Paris“
- Bordeaux – [bɔʁdo] – „Bordeaux“
- donnent – [dɔn] – „(sie) geben“ (am Wortende ist auch noch ein [ə] ausgefallen)
- attend – [atɑ̃] – „(er/sie/es/man) wartet“
- Strasbourg – [stʁazbuʁ] – „Straßburg“
- rompt – [ʁɔ̃] – „(er/sie/es/man) bricht“
Ferner haben ein stummes r
- die Infinitive der Verben auf -er wie donner „geben“,
- die Standesbezeichnungen auf -er wie boulanger (fem. boulangère) „Bäcker“ und
- die Maskulina der meisten Adjektive auf -er / -ère, aber mit den Ausnahmen cher „teuer“ und fier „stolz“, wo auch im Maskulinum das r gesprochen wird.
Weiterhin haben assez „genug“, chez „bei“ und die Verbformen auf -ez (2. P. Pl.) stummes z. Die Adjektive auf (im Femininum) -ille haben im Maskulinum stummes l (gentil [ʒɑ̃ti], gentille [ʒɑ̃tijə] „freundlich“); bei der Liasion wird dieses wie doppeltes l, also der Eselsbrücke zufolge wie das Femininum ausgesprochen (gentilhomme [ʒɑ̃tijɔm] „Gentleman“).
Unregelmäßig fällt der Konsonant aus bei
- vainc – [vɛ̃] – „siegt“
- assied usw. – [asje] „setzt“
- pied – [pje] – „Fuß“ und
- clef – [kle] – „Schlüssel“ (daher mittlerweile meist clé geschrieben)
- est – [ɛ] – „ist“.
In gewissen Wortverbindungen wird ein sonst stummer Endkonsonant ausgesprochen, wenn das nächste Wort mit Vokal beginnt (sog. Liaison). Dazu gehören verpflichtend unter anderem folgende Verbindungen:
- unbestimmter Artikel (Maskulinum) plus Adjektiv oder Substantiv: un ami – [œ̃n‿ami] – „ein Freund“
- bestimmter Artikel im Plural plus Adjektiv oder Substantiv: les amis – [lezami] – „die Freunde“
- Verben in der 3. Person plus Personalpronomen: est-il – [ɛt‿il] – „ist er?“
- Adjektiv vor Substantiv.
Grundsätzlich kann außer vor Satzzeichen immer Liaison gemacht werden, aber nicht nach Infinitiven auf -er und wohl auch nicht nach Standesbezeichnungen auf -er.
Auch ein e am Wortende ist zumeist stumm. Der in der Schrift davor stehende Konsonant ist zu artikulieren.
Die Apostrophierung (s. u.) ist ein durchaus ähnlicher Vorgang, erscheint aber im Schriftbild; beim weiblichen Artikel kann dort auch ein a ausfallen. Wo ein h aspiré die Apostrophierung verhindert, kann das e auch in der Aussprache nicht ausfallen, zumindest in der Hochsprache:
- le hasard – [ləazaʁ] – „der Zufall“
Bei den seltenen Konsonantenhäufungen ist oftmals auch der eine oder andere Buchstabe nur noch ein stummes Überbleibsel der Etymologie, weil er dem Wohlklang im Wege stand:
- le doigt – [ləˈdwa] – der Finger, die Zehe
- les doigts – [leˈdwa] – die Finger, die Zehen
Bisweilen aber tauchen stumme Konsonanten am Wortende in der Aussprache wieder auf, wenn das folgende Wort mit einem Vokal beginnt. Es wird dann eine so genannte Liaison vorgenommen, also beide Wörter werden zusammenhängend ausgesprochen.
- vous – [vu] – ihr/Sie
- vous êtes – [vuˈzɛːt] – ihr seid/Sie sind
Da das h im Französischen nicht gesprochen wird, wird also auch bei vielen Wörtern, die mit h beginnen, eine Liaison vorgenommen.
- deux – [dø] – zwei
- deux heures – [døˈzœʁ] – zwei Uhr/zwei Stunden
Jedoch wird nicht immer eine Liaison durchgeführt. In manchen Fällen ist beides möglich.
Zudem gibt es eine ganze Reihe von Wörtern, die mit einem „aspirierten (gehauchten) h“ (h aspiré) beginnen. Dieses h bleibt zwar ebenso stumm, aber durch seine Existenz wird gewissermaßen die Autonomie des Wortes bewahrt, also keine Liaison vorgenommen.
- haricot – [aʁiˈko] – die Bohne
- deux haricots – [døaʁiˈko] – zwei Bohnen
Zur Aussprache gewisser Buchstaben bzw. Buchstabengruppen lassen sich zumeist schnell Regeln finden, die auch in den meisten Fällen Gültigkeit haben.
Buchstabe(n) |
Aussprache |
Bemerkungen |
à |
[a] |
nur in: à „an usw.“ (dagegen a „hat“), là „dort“ (dagegen la „die“), davon abgeleitet voilà, und im seltenen çà „da“ (dagegen ça „das“). |
æ |
[ɛ], [e] |
kommt nur in lateinischen Fremdwörtern vor |
ai |
[ɛ] |
gilt nicht, wenn das „i“ zur Buchstabengruppe „ill“ gehört. Hochsprachlich ausnahmsweise [e] in j’ai „ich habe“ Ind. (dagegen j’aie „ich habe“ Subj.) und den Formen des Passé simple (je donnai „ich gab“, dagegen je donnais „ich gab“ Impf.) und Futur simple (je ferai „ich werde tun“, dagegen je ferais „ich würde tun“). |
an |
[ɑ̃] |
wenn Nasalierung (siehe dazu Bemerkungen oben) |
c |
[s] oder [k] |
[s] vor „e“, „i“ und „y“, auch mit diakritischen Zeichen, sonst [k] |
ç |
[s] |
nur vor „a“, „o“ und „u“, auch mit diakritischen Zeichen |
ch |
[ʃ] |
[k] vor „r“, sonst in wenigen Ausnahmen (z. B. charisme) |
e |
[ɘ],
[ɛ]
und [e] |
Ausfall von [ɘ] siehe oben. [ɛ] vor mehreren Konsonanten, x oder einem schließenden Konsonanten, auch wenn dieser stumm ist, mit Ausnahme von -s und im Verbplural -nt. [e] vor stummem „r“, stummem „z“ und in mes, tes, ses, des, les, ces und et. Ausnahme: femme [fam] „Frau“. |
é |
[e] |
[ɛ] die Ausnahme z. B. in médecin und dem zweiten in événement |
è, ê |
[ɛ] |
|
(e)au |
[o] |
statt sonst üblichem „s“ folgt hier eher ebenso stummes „x“ |
en |
[ɛ̃]
neben [ɑ̃] |
wenn Nasalierung. Diese unterbleibt auch in den finiten Verbformen auf „-ent“. Obwohl zumeist mit dem Laut [ɛ̃] assoziiert, kommt dieser nur in betonter Stellung vor; ansonsten und auch beim Wort «en» und der betonten Endung -ent(e) spricht man [ɑ̃]. |
eu |
meistens [ø]
(neben [œ]) |
außer [y] bei eu „gehabt“. Für gageure (seit der Rechtschreibreform 1990 auch gageüre geschrieben) sagt man /ɡaʒyʁ/, da es sich um gage + „-ure“ handelt. x statt s wie oben. |
g |
[ʒ] oder [g] |
[ʒ] vor „e“, „i“ und „y“, auch mit diakritischen Zeichen, sonst [g]. Bei Konjugation, und in gageure s. o., kann daher lautloses (nicht nur verstummtes) „e“ eintreten: nous mangeons von manger. |
gu |
[ɡ] |
nur vor „e“ und „i“, auch mit diakritischen Zeichen, auch vor „a“, „o“ und „u“ bei konjugierten Verbformen, z. B.: nous conjuguâmes, nous conjuguons. Sofern das u selber gesprochen wird [ɥ], wird es mit einem Trema (ü) versehen. |
(a)in |
[ɛ̃] |
wenn Nasalierung. |
ill |
nach Vokalen [j]
anderswo [ij], selten [il] |
„ill“ wird nach Vokalen als /j/ gesprochen (z. B. canaille, nouille). Anderswo wird „ill“ meistens als /ij/ gesprochen (bei fille, bille, grillage). Nach Wörtern, die im Lateinischen mit „-ill-“ geschrieben wurden, wird /il/ gesprochen (bei ville, villa, mille, million). |
j |
[ʒ] |
|
o |
[ɔ] |
|
ô |
[o] |
|
on |
[ɔ̃] |
wenn Nasalierung. |
œ |
[œ], [e] |
|
œu |
meistens [œ]
(neben [ø]) |
„x“ statt „s“ wie bei eu. Spezialaussprache (un) oeuf [œf], (deux) oeufs [ø] |
oi |
[wa], [wɑ] |
gilt nicht, wenn das „i“ zur Buchstabengruppe „ill“ gehört |
ou |
[u], [w] |
letzteres ein engl. „w“, und zwar vor Vokalen (hauptsächlich am Wortanfang) |
où |
[u] |
nur in où „wo“. |
ph |
[f] |
|
q(u) |
[k] |
In wenigen Wörtern wird qu wie [kw] gesprochen (aquarium) |
r |
[ʁ] |
näher am deutschen „ch“ in ‚Bach‘ als an allen anderen deutschen Weisen, ein „r“ zu sprechen. |
s |
[s], [z] |
Letzteres das weiche „s“. Am Wortanfang scharfes „s“, bei Liaison immer weich (Bedeutungsunterschied ils sont [ilsɔ̃] „sie sind“, ils ont [ilzɔ̃] „sie haben“). Sonst Unterschied wie in der deutschen Hochlautung. |
u |
[y], [ɥ] |
letzteres wie „w“, doch mit „ü“ statt mit u-Laut gebildet. |
un |
[œ̃] |
wenn Nasalierung. Aussprache variiert zu [ɛ̃]. |
v |
[v] |
also deutsches „w“ |
w |
[w] oder [v] |
selten |
x |
[ɡz] oder [ks] |
Liaisons-X ist wie „s“ auszusprechen. |
y |
[i] oder [j] |
der vorgehende Vokal wird meist wie ein mit „-i“ gebildeter Diphthong ausgesprochen. Bei ay betrifft dies aber nur die häufig vorkommenden Wörter, nämlich pays [pɛi] „Land“ und die Verben auf -ayer. Niemals deutsches „ü“ sprechen. |
z |
[z] |
|
Vokal + m |
Nasalvokal |
wie bei +n. |
Französisch erhält seinen Klang nicht nur durch den Wegfall der Aussprache (Elision) „unnötiger“ Konsonanten, sondern auch durch das Auslassen von Vokalen, vor allem des [ə], damit es zu keiner Häufung (Hiat) kommt; siehe oben. In bestimmten grammatischen Gegebenheiten wird dies auch von der Rechtschreibung nachvollzogen und durch einen Apostroph gekennzeichnet.
- ce [sə] „es“ (vor dunklen Vokalen mit Cedille: ç’). Vor allem c’est [sɛ] „es ist“, c’était [setɛ] „es war“, Qu’est-ce que c’est? [kɛskəˈsɛ] „Was ist das?“
- que [kə] „was, wie, das(s)“ Statt durchaus üblichem qu’on „dass man“ gilt que l’on als vornehmer.
- je [ʒə] „ich“ vor Verbformen und den Pronomen y und en. Beispiel: j’ai [ʒe] „ich habe“, J’en ai marre. [ʒɑ̃neˈmaʁ] „Ich habe das satt!“
- me [mə] „mich“
- te [tə] „dich“ Beispiel Je t’aime. [ʒəˈtɛm] „Ich liebe dich.“
- se [sə] „sich“
- ne [nə] ist die Verneinungspartikel (wird in der Umgangssprache oft weggelassen). Beispiel: Je n’habite pas en France [ʒənabitˈpɑ(z)ɑ̃fʁɑ̃s] „Ich wohne nicht in Frankreich.“ Dem deutschen nicht entspricht hier übrigens frz. pas, nicht etwa ne.
Außer [ə] wird in jeweils einem Fall auch [a] bzw. [i] weggelassen:
- la [la] „die“ (femininer Artikel), z. B. l’huile „das Öl“ (mit h muet!)
- si [si] „falls“ (Konjunktion), nur in s'il „falls er“.
In der Umgangssprache wird auch das [y] in tu gerne weggelassen (so bei t’as statt tu as).
Vor einem h aspiré (siehe oben) kann nicht gekürzt werden.
Im Regelfall sind Homographe im Französischen auch Homophone, wobei es Ausnahmen gibt:
- (le / les) fils [fis] „(der/die) Sohn/Söhne“ – (les) fils [fil] „(die) Fäden“
- (tu) as [a] „(du) hast“ – (un) as [ɑs] (ein) Ass
- (il) est [ɛ] „(er) ist“ – (l’)est [ɛst] „(der) Osten“
- (nous) portions [pɔʁ.tjɔ̃] „(wir) trugen“ – (les) portions [pɔʁ.sjɔ̃] „(die) Teile“
- (le) couvent [ku.vɑ̃] „(das) Kloster“ – (ils) couvent [kuv] „(sie) brüten“
- (le) lot [lo] „(das) Los“ – (le) Lot [lɔt] „(der) Fluss Lot“
Französisch ist eine romanische Sprache, d. h., sie ist aus dem antiken Latein entstanden. Wie auch in vielen anderen Sprachen dieses Sprachzweigs, wie Spanisch oder Italienisch, zeichnet sich die französische Grammatik dadurch aus, dass die Deklinationen der Ursprungssprache getilgt wurden. An grammatischen Geschlechtern kennt das Französische zwei: Maskulinum und Femininum. Die Artikel, die verwendet werden, haben sich aus den lateinischen Demonstrativpronomen entwickelt. Außerdem hat sich die Flexion der Verben in mehreren Zeiten geändert, die nun mit Hilfsverb und Partizip konstruiert werden.
Der Sprachbau im Französischen ist wie folgt: Subjekt – Verb – Objekt. Diese Regel wird nur gebrochen, wenn das Objekt ein Pronomen ist. In diesem Fall lautet die Satzstellung: Subjekt – Objekt – Verb. Einige Archaismen, die ebenfalls typisch für romanische Sprachen sind, weichen von dieser Regel ab, vor allem im Nebensatz.
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte:
-
« Tous les êtres humains naissent libres et égaux en dignité et en droits. Ils sont doués de raison et de conscience et doivent agir les uns envers les autres dans un esprit de fraternité. »
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“
Mit den typischen Fehlern, die beim Erlernen und Übersetzen der französischen Sprache auftreten können, beschäftigen sich folgende Artikel:
- Theresa Antes: Analyse linguistique de la langue française. Yale University Press, 2007, ISBN 978-0-300-10944-3.
- Günter Holtus, Michael Metzeltin, Christian Schmitt (Hrsg.): Lexikon der Romanistischen Linguistik. 12 Bände. Niemeyer, Tübingen 1988–2005; Band V,1: Französisch. 1990, ISBN 3-484-50235-5.
- Mireille Huchon: Histoire de la langue française. Le livre de poche, 2002, ISBN 2-253-90542-9.
- Ingo Kolboom, Thomas Kotschi (Hrsg.): Handbuch Französisch: Sprache – Literatur – Kultur – Gesellschaft: Für Studium, Lehre, Praxis. Erich Schmidt Verlag, 2008, ISBN 978-3-503-09830-9.
- ↑ a b francophonie.org: La langue française dans le monde 2014 (PDF-Datei, auf Französisch, Zugriff am 27. Januar 2017)
- ↑ La langue française dans le monde 2010. La Francophonie, abgerufen 24. Januar 2013 (französisch)
- ↑ Sprachen in der EU
- ↑ Praktika innerhalb des UNO-Systems
- ↑ Europäische Union: Eurobarometer – Europeans and languages, (PDF-Datei, auf Englisch, Zugriff am 6. Sep. 2006; 148 kB)
- ↑ World Population Prospects: The 2015 Revision. Vereinte Nationen, abgerufen am 23. August 2015.
- ↑ Agora: La francophonie de demain. Abgerufen am 13. Juni 2011.
- ↑ Liste d’organisations internationales ayant le français comme langue officielle in der französischen Wikipedia
- ↑ gov.mu
- ↑ axl.cefan.ulaval.ca
- ↑ unice.fr
- ↑ tempsforts.net
- ↑ judicial-ethics.umontreal.ca
- ↑ Guus Kroonen: Etymological Dictionary of Proto-Germanic. Stichwort „*þansōn-“. Brill, Leiden 2013. Seite 534.
- ↑ Zum Einsickern der französischen Sprache ins Englische siehe z. B. Hans-Dieter Gelfert: Englisch mit Aha. Beck, 2008, ISBN 978-3-406-57148-0 (und andere Ausgaben anderer Verlage).
- ↑ Vgl. Joachim Grzega: Latein – Französisch – Englisch: Drei Epochen europäischer Sprach- und Wortschatzgeschichte. In: Grzega, Joachim, EuroLinguistischer Parcours: Kernwissen zur europäischen Sprachkultur. Verlag für Interkulturelle Kommunikation, Frankfurt 2006, ISBN 3-88939-796-4, S. 73–114.
- ↑ Agora: La francophonie de demain. Abgerufen am 13. Juni 2011.
- ↑ Bulletin de liaison du réseau démographie (Memento vom 17. Januar 2013 im Internet Archive) (PDF; 198 kB)